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Hagsfeld |
991 |
Im Güterbuch des Abtes Edelinus von Weißenburg aus dem 13. Jahrhundert
wird für das Jahr 991 der Ort erstmals unter dem Namen "Habachesfelt" erwähnt. |
1261, 2. Dez. |
Papst Urban IV. bestätigt, daß die Höfe in "Hagesvelt" mit allem
Zubehör dem 1094 gegründeten Kloster Gottesaue gehören. |
1373 |
Erwähnung von Einnahmen der Mechthildis von Sponheim, Markgräfinwitwe
von Baden, aus dem "Henstenhof" in Hagsfeld. |
1453 |
Markgraf Jakob I. vermacht Hagsfeld seinem Sohn Georg. |
1499 |
Erwähnung der Laurentiuskirche als Eigentum des Klosters Gottesaue. |
1556 |
In der Markgrafschaft Baden-Durlach, zu der Hagsfeld seit 1535 gehört, wird
die Reformation eingeführt. Der letzte katholische Pfarrer von Hagsfeld, Peter Koch,
stirbt wenig später als letzter Mönch im Kloster Gottesaue. |
1637 |
Infolge des Dreißigjährigen Krieges zählt der Ort nur noch elf Familien. 1650
sind es noch 45 Einwohner. |
1656 |
Erste Erwähnung eines Lehrers. |
1689 |
Die Schule wird im Rathaus oder im Haus des Schulmeisters abgehalten.
Bis auf wenige Häuser, z. B. das Rathaus, wird der Ort im Pfälzischen Erbfolgekrieg
von französischen Truppen zerstört. |
1735 |
Neubau des Gasthauses zur Krone. |
1739 |
Erweiterung der Laurentiuskirche. |
1741 |
Hagsfeld zählt 268 Einwohner. Die Auswanderungswelle zur
Jahrhundertmitte wird durch Gesetze eingedämmt, so daß 1813 im Ort 489
Einwohner leben, die sich hauptsächlich von Ackerbau und Viehzucht ernähren. |
1754 |
Errichtung des ersten Schulhauses am heutigen Ruschgraben. |
1755 |
Pflasterung der Hauptstraße und Anlage einer Abflußrinne. |
1784 |
Vollendung des Pfarrhausbaus. |
1818 |
Einzäunung des Hardtwaldes zum Schutz des Jagdreviers und der Felder vor
Wildschäden. |
1828 |
Nach dem Hardtvertrag wird der Bau- und Brennholzbezug aus dem
Hardtwald für Hagsfeld und acht andere Gemeinden erstmals urkundlich festgelegt. |
1846 |
Erbauung der zweiten Schule durch Residenzbaumeister Carl Küntzle. |
1851 |
Hagsfeld zählt 908 Einwohner und 110 Häuser. |
1864 |
Einrichtung einer "Kinderpflegeschule für Kinder von Industriearbeitern". |
1866-69 |
Abriß des alten Rathauses und Neubau am Platz des alten Hirtenhauses
nach Plänen von Leopold Heinrich. Nach dem Krieg von 1870/71 werden am alten
Platz des Rathauses ein Kriegerdenkmal errichtet und zwei Linden gepflanzt, die
dem Platz seinen heutigen Namen geben. |
1870 |
Bau des Jägerhauses, das nach 1963 dem Ausbau der Waldstadt weichen
muß. |
1873 |
Gründung des Gesangvereins "Bürgerverein Liederkranz". |
1874 |
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr, die sich 1925 einen Spielmannszug
angliedert. |
1883 |
Erbauung der dritten Schule im Ruschgraben. |
1890 |
Gründung des Gesangvereins "Frohsinn" durch Industriearbeiter. |
1891 |
Anschluß an die Karlsruher Lokalbahn Durmersheim - Spöck, die den etwa
300-350 Fabrikarbeitern den Weg zur Arbeit nach Karlsruhe verkürzt. Im Ort gibt es
nur noch neun Vollerwerbsbauern. |
1895 |
Anschluß an die Bahnlinie nach Mannheim und Bau eines Bahnhofs.
Gründung des Turnvereins. |
1898 |
Es existieren drei Fußballvereine. |
1909 |
Verlegung einer Gasleitung. |
1911 |
Eröffnung des vierten Schulhauses. Hagsfeld hat 2.000 Einwohner. |
1920 |
Gründung der Schuhfabrik Raupp, die bis 1974 produziert. |
1922 |
Stillegung der Lokalbahn zwischen Hagsfeld und Spöck. |
1930 |
Aufteilung der "abgesonderten Gemarkung Hardtwald" an die angrenzenden
Gemeinden. Hagsfeld erhält einen fast hundertprozentigen Gebietszuwachs. |
1933 |
Die 1907 gegründete "Freie Turnerschaft" und der "Arbeitersportverein"
werden von den Nationalsozialisten verboten. |
1936 |
Verlegung des Bahnhofs der Lokalbahn vor den Bahnübergang der
Eisenbahnstrecke nach Mannheim. |
1937 |
Anstelle des 1818 angelegte Hirschkanals, der zur Wildtränkung diente, wird
der Pfinzentlastungskanal gebaut, der vor Hochwasser schützen soll. |
1938, 1. Apr. |
Eingemeindung nach Karlsruhe auf Anordnung des
Reichsstatthalters in Baden, Robert Wagner. 1933 hatte die NSDAP den Hagsfelder
Wunsch auf Eingliederung nach Karlsruhe noch abgelehnt. Hagsfeld zählt 2.962
Einwohner. |